Schweriner Verlag auf Kurs Nordost

Ein neu gestaltetes Anzeigenblatt in Rostock, Verhandlungen über den Kauf des Warnow Kuriers - geht der Schweriner Zeitungsverlag auf Expansionskurs?

„Griffiger, frischer und mit viel Chic“, titelt die Verlagsleitung auf Seite 3 der letzten „NNNplus“. An Stelle dieses Blattes tritt jetzt eine weitere Ausgabe des „express“, der im Verbreitungsgebiet der Schweriner Volkszeitung bereits seit vielen Jahren erscheinenden wöchentlichen Anzeigenzeitung.

Das Haus, das 2005 vom Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (sh:z) gekauft wurde, ist in der größten Stadt Mecklenburg-Vorpommerns bereits mit den Norddeutschen Neuesten Nachrichten vertreten. Deren Auflage pendelt – zuletzt mit einem leichten Aufwärtstrend – seit Jahren um die Marke von 9000 Exemplaren, während der Platzhirsch Ostsee-Zeitung rund 49000 mal die Rostocker Ausgabe absetzt und mit dem Werbetitel „Rostocker Anzeiger“ sowohl mittwochs wie sonntags auf dem Markt ist.

Bahnt sich ein Konflikt zwischen den Verlagen um den attraktivsten Wirtschaftsraum Mecklenburg-Vorpommerns an? Nach Medienberichten, unter anderem in der Welt am Sonntag, streckt der sh:z seinen Arm zum Warnow-Kurier aus.

Das Blatt ist eine Tochter des Berliner Verlages, der jüngst vom umstrittenen Investor David Montgomery an den rheinischen Verleger DuMont verkauft wurde. Passt der mittwochs und sonntags erscheinende Titel in dessen Konzept oder wird die Offerte aus Flensburg nun angenommen?


31. Januar 2009