Mit dem immer wahrscheinlicher werdenden Verkauf des
Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages bekäme auch die Schweriner
Volkszeitung einen neuen Eigner. Nach den Sparprogrammen der letzten
Jahre ist der Gewinn derzeit auf einem Höchststand.
Die Gerüchte über einen geplanten Verkauf des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages (sh:z) verdichten sich. Obwohl aus Flensburg auf die erste Meldung prompt ein Dementi kam, legte das Nachrichtenmagazin Spiegel nach: Mindestens vier Verlage, darunter die Zeitungsgruppe der Westdeutschen Allgemeinen (WAZ), der Ippen-Konzern oder DuMont Schauberg, werden als Interessenten für das Unternehmen gehandelt, die 17 Lokal- und Regionalzeitungen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern mit einer täglichen Gesamtauflage von rund 300 000 Exemplaren herausgibt. Erst zu Beginn des Jahres hatte sich Gruppe strategisch eine neue Firmenstruktur in Form einer Holding gegeben.
Zu den größten Titeln der Zeitungsgruppe, die sich in der Hand zahlreicher Eigentümer befindet, gehört neben dem Flensburger Tageblatt auch die Schweriner Volkszeitung. Der sh:z hatte das Blatt 2005 vom Burda-Verlag erworben und in der Folge in einem massiven Sparprogramm ein Drittel der Belegschaft abgebaut. Die Rendite konnte dadurch deutlich gesteigert werden und liegt im Gesamtunternehmen über 20 Prozent.
Bis Ende Mai wollen nun die verbliebenen Bieter dem Vernehmen nach
die Unterlagen prüfen, um zu entscheiden, ob der Verlag die geforderten
400 Millionen Euro aus ihrer Sicht wert ist. Insider bilanzieren, dass
angesichts der Kostensenkungsprogramme „nicht mehr viel
herauszuquetschen“ sei. Eher stünden Investitionen auf der
Tagesordnung.