Neue Sparrunde in Neubrandenburg: Weitere Bereiche im Firmen-Dschungel des Kurierverlags werden vom Management als zu teuer eingestuft. Drohen wieder Entlassungen?
Mittlerweile gibt es gut zwei Dutzend Tochterunternehmen und Beteiligungen des Neubandenburger Kurierverlages. In dem Firmengeflecht haben selbst Beteiligte den Überblick verloren.
Indizien sprechen allerdings dafür, dass diese Umstrukturierung noch nicht abgeschlossen ist.
Sorgen machen sich Arbeitnehmervertreter vor allem um drei Bereiche des Verlags: Befürchtet wird, dass Teile der Lohnrechnung ausgelagert werden könnten. Gefahr droht offenbar zudem dem verbliebenen Anzeigenbereich. Per Teilbetriebsübergang wurden die Betreuer der umsatzstarken Großkunden in ein Tochterunternehmen verschoben. Den verbliebenen Teil kritisiert die Geschäftsleitung als „zu aufwändig, zu teuer“. Das waren bisher immer Vorboten weiterer Veränderungen zu Lasten der Betroffenen. Anfang vergangenen Jahres waren bereits die Gestaltung der Inserate an eine Firma in Sachsen vergeben und den Mitarbeitern, denen man zuvor erhebliche Zugeständnisse bei den Einkommen abverlangt hatte, gekündigt worden.
Als „Auslaufmodell“ erscheinen auch die wenigen verbliebenen Journalisten in der Rest-Mantelredaktion auf dem Neubrandenburger Datzeberg. Die meisten Seiten kommen bereits von der gemeinsamen Tochter des Nordkuriers und der Schweriner Volkszeitung, der mv:m-Mantelredaktion in der Landeshauptstadt.
Appelle des Betriebsrates, bei Abwicklung verbliebener Bereiche
wenigstens auf Entlassungen zu verzichten, blieben bislang ungehört.
Offenbar will das Managment um den branchenweit als „Zumacher“
gescholtenen Geschäftsführer Lutz Schumacher nicht auf Kündigungen als
Drohkulisse verzichten, um ihre Pläne durchzusetzen.