Die Leitung des mittlerweile aus mehr als zwei Dutzend Firmen
bestehenden Medienhauses hat die Mitarbeiter aus dem bislang
verbliebenen Rest der Zentralredaktion auf dem Datzeberg ebenso
gekündigt wie Beschäftigte aus dem Verlags- und
Verwaltungsbereich.
Den Opfer der neuerlichen Personalkürzungen wird der Wechsel in eine Transfergesellschaft in Aussicht gestellt, die der Betriebsrat erstritten hat. Den Verlagsmitarbeitern bietet man zudem die Option, sich in den Firmen zu bewerben, die künftig die Aufgaben von Anzeigenverkauf und Personalverwaltung übernehmen - aller Erfahrung nach allerdings zu deutlich schlechteren Konditionen. Der Betriebsrat ringt um weitere Zugeständnisse im Interesse der Gekündigten.
In der Vergangenheit hatte der Kurierverlag bereits zahlreiche
Abteilungen in Tochterfirmen ausgegründet, um die Nachwirkung der
geltenden Tarife zu umgehen, nachdem der Verlag seit 2007 „ohne
Tarifbindung“ agiert. Die Produktion der zentralen Seiten erfolgt seit
April vergangenen Jahres in Schwerin, bei einer ebenfalls tariffreien
Gemeinschaftsredaktion mit der Schweriner Volkszeitung.