Die aktive Teilhabe von Mitarbeitern an der Gestaltung des
Unternehmens als Beitrag zur Stärkung der Demokratie. Auf einem Forum
im Schweriner Landtag diskutierten Akteure.
Für eine Stärkung der betrieblichen Mitbestimmung haben sich Vertreter von Gewerkschaften und Betriebsräten bei dem Symposium „Demokratische Unternehmenskultur als Erfolgsfaktor“ ausgesprochen. Ingo Schlüter (DGB Nord) unterstrich während der Konferenz im Schweriner Landtag die Bedeutung von aktiver Teilhabe für die Festigung zivilgesellschaftlicher Strukturen und einen effektiven Widerstand gegen den Rechtsextremismus.
Robert Haberer vom Betriebsrat der Ostsee-Zeitung plädierte für verbindliche Festschreibung von Mitsprache-Regelungen, gerade im Bereich der Medien. Die vierte Gewalt als zentrales Element der Demokratie dürfe sich der Mitwirkung der Beschäftigten nicht verschließen. Eine Kultur der Diskussion dürfe nicht Gnadenakt, sondern müsse gutes Recht für alle Beschäftigten sein. Generell könne die Politik hier Rahmenbedingungen setzen und eine Ermutigung der Akteuere leisten.
Zuvor hatte bereits Prof. Alex Demirovic, Politikwissenschaftler an
der Technischen Universität Berlin, eine Partizipation der
Beschäftigten als wesentlichen Innovationsmotor beschrieben. Allerdings
erlebten die Mitarbeiter häufig Enttäuschungen, wenn die zunächst vom
Management ausgesprochenen Einladungen zum Mitdenken und Mitmachen
gerade in Zeiten der Krise wieder zurückgenommen würden.
An der vom Regionalzentrum für demokratische Kultur
Nordvorpommern-Rügen-Stralsund in Trägerschaft der Evangelischen
Akademie Mecklenburg-Vorpommern veranstalteten Tagung nahmen
Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) und Landtagspräsidentin Sylvia
Bretschneider (SPD) teil. Referate hielten auch der Unternehmensberater
Hans W. Jablonski sowie Mirjam Alex (ver.di). Michael Flenker vom
Landesamt für Verfassungsschutz Mecklenburg-Vorpommern informierte über
die Entwicklung der rechten Szene im Nordosten.