Politik sieht „Verfall der Medienlandschaft“ in MV
Kandidaten zur Landtagswahl diskutierten über die Situation der Medien in Mecklenburg-Vorpommern und die Forderungen der Initiative „Unser Land braucht seine Zeitungen“ an die Politik.
Die Politiker der demokratischen Parteien in Mecklenburg-Vorpommern sehen die Presse des Landes in einer schwierigen Situation. Das ist ein Ergebnis einer Diskussionsrunde mit Kandidaten zur Landtagswahl, die der DGB in Rostock veranstaltet hat.
Michael Silkeit, der am 4. September für die CDU ins Schweriner Parlament einziehen will, beklagte einen „Verfall der Medienlandschaft“, der sich in mangelnder Sorgfalt und Professionalität. Als Ursachen dieser Entwicklung machte Regine Lück (Linke) die teilweise „erschütternden“ Arbeitsbedingungen aus: MV sei ein Niedrigstlohnland für freie Journalisten.
Die Politik müsse überlegen, wie sie dieser Entwicklung entgegenwirke, ohne in die Pressefreiheit einzugreifen. So sprach sich Johann Georg Jaeger wie die anderen Teilnehmer des Gesprächs für eine Überarbeitung des Landespressegesetzes aus. So könne dem mitunter fehlenden Bewusstsein für die Bedeutung der Presse für die demokratische Gesellschaft begegnet werden.
Auf die Bedeutung der Medien für die angestrebte Bürgergesellschaft verwies auch Jochen Hoffmann (Freie Wähler): Transparenz über wirtschaftliche Verflechtungen, wie sie die Partner der Initiative „Unser Land braucht seine Zeitungen“ fordern, sei eine Möglichkeit, die Medien-Nutzer zu sensibilisieren.
Weitere Themen der Veranstaltung, an der zudem Jochen Schulte (SPD) teilnahm, waren die Situation auf dem Arbeitsmarkt, Forderungen nach einem Mindestlohn und die Lage der Kommunen im Nordosten.