Die Initiative „Unser Land braucht seine Zeitungen. Qualität und Vielfalt sichern.“ hat heute in Schwerin eine Dokumentation zur Situation der Presse in Mecklenburg-Vorpommern vorgelegt. Ernst Heilmann vom ver.di-Landesbüro Mecklenburg-Vorpommern erklärt dazu: „Der Personalabbau bei der Schweriner Volkszeitung, die Tarifflucht und Zerschlagung des Nordkurier und die Kooperation der Ostsee-Zeitung mit den Lübecker Nachrichten machen deutlich: Die Tageszeitungen in Mecklenburg-Vorpommern werden in ihrer wichtigen Funktion für die demokratische Gesellschaft zunehmend in Frage gestellt.“
Diese Entwicklung betreffe alle Bürger des Landes, deren Engagement für ihre Heimatzeitungen in der großen Resonanz für die Unterschriftensammlung der Initiative zum Ausdruck komme. „Es gilt, Mecklenburg-Vorpommern als Medien-Standort zu sichern, denn unser Land braucht gerade qualifizierte und gut bezahlte Arbeitsplätze in diesem Zukunftssektor“, so Heilmann und verweist darauf, dass die Branche im Vergleich zu anderen Bundesländern deutlich unterentwickelt sei.
Sibylle Ekat, Landesgeschäftsführerin des Deutschen
Journalisten-Verbandes erneuert die Forderung nach einer Reform des
Landespressegesetzes: „Die Öffentlichkeit braucht mehr Transparenz über
die Besitz- und Beteiligungsverhältnisse in den Verlagen.“ Zudem gelte
es, die demokratischen Mitbestimmungsrechte der Journalisten zu
stärken. „Gerade weil die Leser zwischen Dassow und Usedom kaum eine
Wahl haben, ist innere Pressefreiheit wichtig, um Meinungsmonopole zu
verhindern.“
Dokumentation des Außerordentlichen Presse-Tages
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Ingo Schlüter (Deutscher Gewerkschaftsbund): Das dürfen wir nicht zulassen
Reinhard Meyer (Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern): Vielfalt sichert Qualität
Kai Voigtländer (Deutscher Journalisten-Verband) Die Presse ist kein Gewerbe
Ernst Heilmann (Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft): Der Debatte stellen
Michael Konken (Deutscher Journalisten-Verband): Raus aus der Abwärtsspirale
Holger Artus (Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft): Organisiert Euch rechtzeitig
Michaela Christen (Schweriner Volkszeitung): Angst macht stumm
Fritz Krüger (Nordkurier): Von der Realität eingeholt
Robert Haberer (Ostsee-Zeitung): Die Sinnfrage muss erlaubt sein
Martin Dieckmann (Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft): Innere Pressefreiheit