Streikende: „Wir streiten für eine gute Zeitung!“

Während ihres Ausstandes machten Mitarbeiter der Ostsee-Zeitung auf die  Situation der Beschäftigten in den Verlagen und ihre Bedeutung für die Qualität der Presse aufmerksam.

Im Zusammenhang: Die streikenden Mitarbeiter bei der Ostsee-Zeitung machen deutlich, dass Qualität von den Arbeitsbedingungen abhängt.

Während eines Aktionstages, an dem Zeitungen und Druckereien in ganz Norddeutschland bestreikt wurden, ist die Ostsee-Zeitung (OZ) ein Schwerpunkt des befristeten Ausstands gewesen. In Rostock legten Mitarbeiter aus Verlag, Technik und Redaktion die Arbeit nieder, um für angemessene Einkommen und Arbeitsbedingungen zu protestieren. In einem Flugblatt für die Leser machten sie unter dem Titel „Wir streiten für eine gute Zeitung!“ auf ihre Situation aufmerksam: „Es sind Verlagsangestellte, Reporter, Redakteure und Drucker, die dafür sorgen, dass jeden Tag eine Zeitung erscheint. Sie meistern auch die Herausforderung durch das Internet, in dem sich die Verlage immer mehr engagieren.“

Sie warben um Unterstützung: „Eine gute Zeitung wird von guten Leuten gemacht.
Qualität gibt es nicht zum Nulltarif – erst recht nicht zum Minustarif.“

Seit Januar 2010 fordern die Verleger massive Kürzungen bei Gehältern, der Altersversorgung und eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit auf bis zu 40 Stunden, was zu weiteren Stellenkürzungen führen würde. Den Mitarbeitern in Verlag und Technik, die in der Vergangenheit besonders häufig Einkommenskürzungen zur Sicherung vor Arbeitsplätzen hingenommen hatten, soll Kürzungen bei den Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld zugemutet werden.

Ver.di und der DJV, die bei nachgewiesener Notlage bisher immer befristeten Lösungen zugestimmt hatten, verweigern die generelle Verschlechterung der Einkommen ohne Gegenleistung der Verleger.

 
13. Mai 2011