Protest gegen Stellenabbau
Wirtschaftsminister Glawe (CDU) erfährt bei der Verleihung des „OZ-Existenzgründerpreises“ aus erster Hand, wie Madsack an der Küste Arbeitsplätze vernichtet.
Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU, Mitte) bei der Kundgebung vor dem „OZ-Existenzgründerpreis“ in Rostock.
Mit einer spontanen Kundgebung haben Mitarbeiter der Ostsee-Zeitung (OZ) gegen den drohenden Arbeitsplatzabbau bei Mecklenburg-Vorpommerns größter Tageszeitung protestiert. Sie versammelten sich vor dem Penta-Hotel in der Rostocker Innenstadt, in dem der „OZ-Existenzgründerpreis“ verliehen wurde. Mit einem „OZ-Existenzvernichterpreis“ und Flugblättern informierten sie die Gäste des Empfangs über die Pläne des Madsack-Konzerns (Hannover), in Rostock 50 Stellen zu streichen. Langjährigen Mitarbeitern droht die Ausgliederung in tariflose Tochterunternehmen oder der Verlust des Arbeitsplatzes.
Die Protestierenden wandten sich an Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU), der auf dem Empfang ein Grußwort sprach und schilderten ihm die Lage. Sie machten Glawe darauf aufmerksam, dass trotz kontinuierlich von der Küste nach Niedersachsen fließender Millionen-Gewinne nun Entlassungen beabsichtigt seien. Der erfolgreiche Standort Mecklenburg-Vorpommern werde so geschwächt.
Pikant: Der Koalitionspartner der Christdemokraten in der Schweriner Landesregierung, die SPD, ist über ihre Medienholding ddvg der größte Einzelgesellschafter Madsacks, der den rabiaten Sparkurs bislang mitträgt. Glawe versprach den OZ-Mitarbeitern, sich für ihr Anliegen einsetzen zu wollen. Auch zahlreiche Gäste des Empfangs bekundeten ihre Solidarität mit Unterschriften unter die Forderungen der Initiative „Unser Land braucht seine Zeitungen. Qualität und Vielfalt sichern.“: Mecklenburg-Vorpommern als Medienstandort sichern. Arbeitsbedingungen durch Tarife gestalten.