OZ-Mitarbeiter streiken für gute Arbeitsbedingungen
Mit einer befristeten Arbeitsniederlegung haben Mitarbeiter aus Redaktion, Verlag und Technik der größten Tageszeitung Mecklenburg-Vorpommerns sich für faire Tarife stark gemacht.
Vor dem (Stein-)Tor: Streikende aus allen Bereichen der Ostsee-Zeitung vor dem Rostocker Pressehaus.
Verlagsangestellte, Journalisten und Drucker der Ostsee-Zeitung (OZ) in Rostock haben mit einem Warnstreik am Welttag der Pressefreiheit gegen die Verschlechterung von Arbeitsbedingungen protestiert. Zu dem befristeten Ausstand riefen die Gewerkschaft ver.di und der Deutsche Journalisten-Verband auf.
In den Tarifverhandlungen fordern die Verleger Einkommenskürzungen von bis zu 20 Prozent bei Redakteuren. Den anderen Beschäftigten sollen eine Nullrunde und eine Kürzung von Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld zugemutet werden. „Diese Forderung ist eine Provokation“, so Michael Pfeifer, bei ver.di zuständig für die Medienbranche in Mecklenburg-Vorpommern.
Sibylle Ekat, Geschäftsführerin des DJV verwies auf den Zusammenhang von Arbeitsbedingungen und Qualität: „Die Anforderungen an die Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen und anderen Abteilungen steigen im Zeichen des Wandels in der Zeitungsbranche ständig. Nur mit qualifizierten und motivierten Mitarbeitern können die Verlage in der Multimediawelt des 21. Jahrhunderts bestehen. Qualität gibt es eben nicht zum Nulltarif.“
Außer in Rostock fanden an verschiedenen anderen Orten Protestveranstaltung statt. So demonstrierten mehr als 300 Redakteurinnen und Redakteure aus Hamburg und Niedersachsen in der Hamburger Innenstadt unter dem Motto: „Für Qualitätsjournalismus - gegen Billigtarife.“
Die Tarifverhandlungen werden in den kommenden Tagen fortgesetzt.
Der Internationale Tag der Pressefreiheit wird seit 1994 jährlich am 3. Mai begangen. Er wurde von der UNESCO initiiert, um auf die grundlegende Bedeutung freier Berichterstattung für die Existenz von Demokratien zu erinnern und auf die Bedrohungen und Verletzungen der Pressefreiheit aufmerksam zu machen.