Mit einer Kundgebung an der vielbefahrenen Steintor-Kreuzung in der Rostocker Innenstadt, zu der die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) aufgerufen hatte, machten rund 80 Mitarbeiter auf drohende Entlassungen aufmerksam. Passanten wurden mit einem Flugblatt informiert. Viele Teilnehmer trugen Titelseiten mit dem Motto dem Demonstration: „Rostock braucht jeden Arbeitsplatz. Weil wir hier Zuhause bleiben wollen.“ Mecklenburg-Vorpommerns größte Tageszeitung (Auflage: 155000) wirbt selbst mit dem Slogan „Weil wir hier zu Hause sind.“
„Es wird immer deutlicher, dass die Mitarbeiter die Zeche für den Millionen-Deal zahlen sollen, mit dem sich Madsack offenbar übernommen hat“, kritisierte Michael Pfeifer von ver.di. Der Madsack-Verlag hatte im Februar vom Springer-Verlag Anteile an zahlreichen Regionalzeitungen erworben. Im Zuge dieses Geschäftes war auch OZ an die Lübecker Nachrichten verkauft worden.
„Heute stehen ein Dutzend Arbeitsplätze in der Verwaltung auf dem Spiel“, erklärte Pfeifer mit Blick auf die Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung über die geplante Schließung von Teilen der Verwaltung und deren Verlagerung nach Leipzig. „Schon bald sollen offenbar weitere Bereiche an die Reihe kommen.“ Diesem Sparprogramm, das in klarem Widerspruch zu früheren Zusagen der Geschäftsleitung stünde, drohten zahlreiche qualifizierte und gut bezahlte Arbeitsplätze zum Opfer zu fallen.
Ver.di-Bezirksvorsitzender Peter Geitmann unterstrich die Bedeutung
der Ostsee-Zeitung als in der Region verankertes Blatt und wichtiger
Arbeitgeber. Hektische Sparprogramme, die zu Lasten von Mitarbeitern
und Qualität gingen, gefährdeten massiv die Glaubwürdigkeit.