Eindeutige Unterstützung von den Delegierten der DGB-Regionsdelegiertenversammlung in Güstrow für die Forderungen der Initiative „Unser Land braucht seine Zeitungen. Qualität und Vielfalt sichern.“
Ohne Gegenstimmen verabschiedeten die in Güstrow tagenden Delegierten aus dem westlichen und nördlichen Mecklenburg eine Entschließung, die Anstrengungen der Initiative „Unser Land braucht seine Zeitungen. Qualität und Vielfalt sichern“ zu unterstützen, die Regionalpresse im Land zu schützen. Sie riefen die Verleger und Landespolitik auf, ihrer besonderen Verantwortung für die demokratische Gesellschaft gerecht zu werden.
In der Begründung des Antrags wird die gegenwärtige Politik der Zeitungsunternehmer kritisiert, einen Kurs der Rationalisierung – häufig einseitig zu Lasten der Blätter im Nordosten – zu verschärfen: „Durch ihr Vorgehen lassen die Verlage ihre besondere Verantwortung als Träger der Pressefreiheit vermissen, obwohl die Vielfalt der Zeitungen in unserem Bundesland bereits jetzt deutlich geringer ist als irgendwo anders in Deutschland.“
Die Gewerkschafter aus unterschiedlichsten Branchen bekräftigten die Forderung nach Sicherung von Arbeitsplätzen in Mecklenburg-Vorpommern, mehr Transparenz über Besitz- und Beteilungsverhältnisse der Verlage sowie die publizistischen Grundsätze der Redaktionen und eine Stärkung der Mitsprache- und Mitwirkungsrechte der Journalisten, um Meinungsmonopole wirkungsvoll zu verhindern. Der dringend nötigen Überarbeitung des Landespressegesetzes bezeichneten sie als wichtigen Schritt zur dauerhaften Sicherung der Regionalpresse.
Der stellvertretende DGB-Nord-Vorsitzende Ingo Schlüter unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung der Zeitungen als notwendige Voraussetzung für eine „gelingende Demokratie“. In der Diskussion machten Delegierte auf Defizite in der Berichterstattung aufmerksam. Komplexe Themen, wie etwa die Auswirkungen von Hartz IV, würden in vielen Fällen nicht angemessen behandelt.
Auf der Konferenz, an der Bundes- und Landtagsabgeordnete
unterschiedlicher demokratischer Parteien teilnahmen, wurde der
Vorstand für die neu gebildete DGB-Region „Rostock Schwerin“ gewählt.
Dieser vertritt innerhalb des Dachverbandes der Gewerkschaften die
Interessen 60 000 organisierten Arbeitnehmer im westlichen
Mecklenburg-Vorpommern.