Beschäftigte fordern faire Arbeitsbedingungen an Zeitungen

Mit einer Aktion in der Schweriner Innenstadt haben Redakteure und Mitarbeiter aus anderen Verlagsbereichen der Zeitungen in Mecklenburg-Vorpommern für tariflich geregelte Arbeitsbedingungen demonstriert.

Mit Flugblättern unter dem Titel „Qualität gibt es nicht zum Nulltarif“ informierten Vertreter der Beschäftigten Bürger über die Lage der Zeitungen im Land und die Forderungen der Gewerkschaften, die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter in Redaktion, Verlag und Technik dauerhaft durch Tarifverträge zu sichern.

Anlass der Kundgebung waren die in Berlin stattfindenden Verhandlungen um den Tarifvertrag für Redakteure an Tageszeitungen. Deutscher Journalisten-Verband (DJV) und ver.di fordern nach mehreren Jahren geringer Einkommenssteigerungen die Erhöhung der Gehälter um 7,5 Prozent. Die Verleger boten in der aktuellen Verhandlungsrunde zwei Prozent, was angesichts der Inflation einer realen Einkommenskürzung entsprechen würde und daher von den Gewerkschaften abgelehnt wird.

„Die Verleger müssen akzeptieren, dass es journalistische Qualität nicht zum Nulltarif gibt“, so DJV-Landesgeschäftführerin Sibylle Ekat. Sie verwies auf die durch Tarifflucht, Personalabbau und ständige Arbeitsverdichtung geprägte Situation in den Tageszeitungen Mecklenburg-Vorpommerns. Entlassungswellen beim Nordkurier, Ausgliederung der Mantelredaktion bei der Schweriner Volkszeitung und Stellenstreichungen als Folge der Kooperation von Ostsee-Zeitung und Lübecker Nachrichten gefährdeten den publizistischen Auftrag der Presse.

„In vielen Bereichen herrscht ein Klima der Zukunftsangst, die Kreativität und Qualität in Frage stellen“, beklagte Michael Pfeifer von ver.di.

Den Forderungen  der Initiative „Unser Land braucht seine Zeitungen. Qualität und Vielfalt sichern.“ nach Sicherung des Medienstandorts Mecklenburg-Vorpommern, der Gestaltung von Arbeitsbedingungen durch Tarife, mehr Transparenz über die Verlage und Stärkung der Mitspracherechte schlossen sich zahlreiche Bürger durch ihre Unterschrift an.

Info-Blatt: „Qualität gibt es nicht zum Nulltarif“ ( PDF, 126 kB)


29. September 2008