Belegschaft fordert Perspektive für Ostsee-Zeitung

Mit einem Appell an den Haupt-Gesellschafter der Zeitungsgruppe Ostsee-Zeitung/Lübecker Nachrichten, den Madsack-Verlag, haben sich die Beschäftigten in Rostock für die Sicherung von Arbeitsplätzen stark gemacht.

Betriebsratsvorsitzender Robert Haberer (l.) übergibt Madsack-Chef Herbert Flecken die einstimmig auf der Betriebsversammlung beschlossene Resolution.

„Wir wünschen uns, dass unsere Sorgen ernst genommen werden, dass unsere Erfahrungen und unsere Kompetenz respektiert werden. Damit wirklich ein Zusammenwachsen auf Augenhöhe stattfindet. Wir fordern, dass die Zusage unserer Geschäftsführung, Rostock zum Verlags- und Verwaltungsstandort zu entwickeln, eingehalten wird“, heißt es in der einstimmig auf einer stark besuchten Betriebsversammlung verabschiedeten Resolution, die unmittelbar darauf an Herbert Flecken, den Vorsitzenden der Geschäftsführung des Madsack-Verlages übergeben wurde. Flecken war mit weiteren Vertretern des Managments an Hannover an die Warnow gekommen, um in einer „Roadshow“ die von ihm geleitete Verlagsgruppe vorzustellen, die seit Februar bei den Lübecker Nachrichten (LN) und deren 100-prozentiger Tochter Ostsee-Zeitung (OZ) mit 49 Prozent direkt und weiteren mittelbar gehaltenen Anteilen das Sagen hat.

Die Integration der beiden Neu-Erwerbung wird mit hohem Tempo betrieben: Schon zum Jahresende sollen Verwaltungsaufgaben zentralisiert und Arbeitsplätze in Rostock gestrichen werden. Weitere Stellen sind bedroht, wenn sich die Pläne konkretisieren, die Produktion von Anzeigen ausgelagert wird.

Beide Vorhaben stehen im Widerspruch zur Zusage der Geschäftsleitung 2008, Rostock – als Ausgleich für den Verlust von Arbeitsplätzen im redaktionellen Bereich durch Bildung der Gemeinschaftsredaktion mit den LN in Lübeck – zum Standort für Produktion und Verwaltung der Gruppe zu entwickeln.

Auf diese Zusage pocht der Betriebsrat: „Wir sind seit 18 Jahren die erfolgreichste Zeitung in den neuen Bundesländern, weil wir hier Zuhause sind! Und Zuhause wollen wir hier auch bleiben – in Verlag, Druck und Redaktion.“

Gleichzeitig boten die Arbeitnehmervertreter an, in der augenblicklichen Lage dem Unternehmen in Zusammenwirken mit den Gewerkschaften zu helfen, wenn im Gegenzug Standort und Arbeitsplätze langfristig gesichert würden.


16. Juli 2009